Die Katze ist aus dem Sack…Mario Draghi hat seine berühmte Bazooka ausgepackt und flutet den Markt ab dem 15. März mit 60 Milliarden Euro im Monat. Der Zusatz „bis auf Weiteres“ war hier wohl ebenso wichtig wie der dass das Anleihe-Kaufprogramm wenigstens bis September 2016 laufen wird. Insgesamt bleibt wieder einmal festzuhalten, dass Mario Draghi ein genialer Marketing-Mann ist, auch wenn ich persönlich nicht mit allem was dort beschlossen wird einverstanden bin. Die vom Markt erwarteten 50 Milliarden Euro pro Monat wurden einfach um weitere 10 erhöht, womit dann alle glücklich sind …so einfach ist das! Was Börsianer gestern in Verzückung versetzt hat, verursacht bei den meisten Ökonomen eher ein tiefes Stirnrunzeln und hoffentlich nicht bei unseren Kindern  und Kindeskindern einmal eine tiefe Depression…
Wie dem auch sei, wir müssen mit den aktuellen Gegebenheiten leben und das Beste daraus machen. So bietet das erste „echte“ QE-Programm der EZB nun auch Chancen die man als Anleger nutzen muss, um alle negativen Effekte die dadurch entstehen können abzufedern oder gar Profite daraus zu ziehen. Nur, ganz so einfach wird es wohl nicht werden, wie sich so mancher Anleger das nun vorstellt. Einfach Aktien kaufen und bis mindestens September 2016 drin bleiben, wird wahrscheinlich nicht funktionieren..!
Zunächst einmal muss eine solche Nachricht vom Markt verarbeitet werden. Das heißt, dass nach anfänglicher Euphorie nun irgendwann Ernüchterung eintreten könnte, wenn klar ist was die neuen Kapitalmaßnahmen der EZB bedeutet. Aufgeblähte Bankbilanzen, weniger Reformdruck in den einzelnen Ländern, etc… Und da wäre dann noch die Griechenland Wahl am Sonntag, wobei ich diesem Ereignis ja nicht unbedingt ernsthaft marktbewegendes Potenzial zubillige. Viel eher halte ich es für durchaus möglich, dass der Markt auch ein potenzielles Ausscheiden Griechenlands aus dem Währungsraum mit deutlich steigenden Kursen feiern könnte. Endlich Ruhe und keine griechischen Tragödien mehr… könnte hier der Tenor sein!?
Spätestens danach dürfte die Luft an den Aktienmärkten wieder etwas dünner werden, bevor dann das tatsächliche Kaufprogramm Mario Draghis zum 15. März in Kraft tritt. Die entscheidenden Nachrichten sind nun verarbeitet, oder werden es spätestens nach der griechischen Wahl sein. Alles worauf Anleger spekulieren konnten ist dann passé. Einzelne Spekulationen auf Quartalsberichte natürlich ausgenommen. Gerade hier erwartet uns in der nächsten Wochene ein Zahlenreigen der es in sich haben dürfte. Im positiven wie auch im negativen Sinne…
Die US Banken haben allesamt enttäuscht und auch von vielen anderen Unternehmen haben wir eher gemischte bis durchwachsene Quartalsbilanzen gesehen. Die zunächst „finale“ Woche ist aber traditionell immer die, in der die großen Internetkonzerne berichten. Denn mit Ihnen startet dann – vorausgesetzt die Zahlen sind gut bis gigantisch – ein letzter Schub der Januar-Rally, bevor es dann saisonal bedingt deutlich ruhiger an den Märkten wird. Am Dienstag berichten Yahoo und Apple und am kommenden Donnerstag werden wir die Daten von Google und vor allem Alibaba bewundern können. Während man bei Apple inzwischen einigermaßen sicher von einem neuen Rekord-Quartal ausgehen kann, dürften insbesondere die Google und Alibaba Zahlen für Spannung sorgen.
Es könnte also nun langsam der richtige Zeitpunkt gekommen sein um einmal kurz darüber nachzudenken, die schönen Gewinne nun abzusichern und sich nach dem „Finale Furioso“ in der kommenden Börsenwoche erst einmal aus dem US Markt zurückziehen. Nicht zwingend aus den hier genannten Aktien, eher grundsätzlich. Der Währungsgewinn von mindestens 25 Prozent durch den Verfall des Euro sollten diese Entscheidung eigentlich etwas leichter machen. Für den europäischen Markt wird es dann wohl nach einer kurzen Verschnaufpause wieder aufwärts gehen… wegen SuperMario und weil zu diesen Wechselkursen immer mehr ausländisches Kapital in die europäischen Märkte strömen wird.
Ich halte Sie auf dem Laufenden…!
P.S. Ich habe mich gestern entschlossen den Trading-Gewinn bei der Conti Aktie nun doch einzustreichen. Mehr als 38 Prozent in weniger als zwei Monaten sollte man als Geschenk betrachten und auch annehmen, selbst wenn die Aktie jetzt noch weiter nach oben laufen sollte. Wir werden auch hier sicherlich noch einmal bessere Kurse für einen Neueinstieg sehen.
Hätte am 23.01.15 nicht bei Manz sondern ein paar Tage später bei OPAP für 7 EUR zulangen sollen — wartete darauf, ob wir noch die 6 EUR sehen … sch…
Hi Thomas,
ja Manz scheint irgendwie nicht so richtig anspringen zu wollen, wobei der Trade bei mir auch eher längerfristig angelegt war. Dennoch sollte man hier wohl aufgrund der Price Action mit engem Stop agieren. Wenn man dann rausfliegt kann man ja später immer nochmal wiederkommen…
Gruß, Lars
N’Abend Lars,
Manz bleibt im Depot. Rein Chart technisch denke ich, dass bei 60 eine gute Unterstützung ist. Wenn’s drunter gehen sollte, werde ich mal über einen Stop loss 55 nachdenken. Der Wert gefällt mir und ich denke, wir warten da gerade auf den Ausbruch (nach oben!). War eine kleine Langfristinvestition in einen Wert der mir gefällt.
Meine Anmerkung galt eigentlich OPAP. Das ist das Teil, mit dem man Griechenland Krise spielt. Bei 7 (und den zugehörigen Nachrichten) dachte ich über einen Kauf nach. Das Teil hat in den letzten 3 Tagen +25% gemacht. Wenn nochmal der GREXIT auf der Tagesordnung und OPAP bei 6 steht, lange ich zu.
Ganz was anderes: Bei mir gab’s heute sogar mal ne Lichtblick! OZM … Och-Ziff 🙂 Macht übermorgen Earnings (+Dividende) und heute scheinen schon ein paar Fakten nach ausen gedrungen zu sein. Sieht nach einem klasse 4. Quartal aus und die Quartals-Dividende könnte bei über 1US$ lauten. Macht gleich einen Kurssprung von 50 Cent aus. Wir hatten mal über das Teil gesprochen… 😉
Nix im Vergleich zu PBR bei 5,95 im Tief gekauft – aber immerhin 🙂 🙂 Kleinvieh macht auch Mist.
Der DAX notierte gestern, in US$ gerechnet, dann doch etwas leichter. Die „Weichwährung“ CHF hat diese Bewegung brav mitgemacht 🙂
In US$ gerechnet ist gleichzeitig der deutsche und griechische „Schuldenberg“ in Dimensionen der Zugspitze und der Akropolis um mindestens 5 Meter geschrumpft.
Wenn wir uns um die Deppression unserer „Kinder und Kindeskinder“ Sorgen machen: Ein Staat, der 0% Schulden und ein BIP von 0 Euro hat ist nicht denkbar, da eine Division durch 0 nicht möglich ist. Wenn dies möglich wäre, wären unsere Kinder und Kindeskinder in der Tat der Depression verfallen.
Es fehlt, damit SuperMario auch durchschlägt, die Begleitung der Maßnahmen durch staatliche Investionen, also die Ersetzung der „schwarzen Null“ durch eine rote Zahl mit vielen Nullen im Plural.
„weniger Reformdruck in den einzelnen Ländern, etc…“
Ja, ja, ist schon richtig. Die Groko mit ihren gewaltigem Abbau des Reformstaus durch die Einführung dier „Witwen-und-Waisen-Rente“ als deren größtes Reformprojekt! Wird durch SuperMario wohl auch nicht besser? Diese reformunwilligen Nordländer!
Habe ja gestern Manz gekauft. Eventül gehen ja die nächsten ganz großen Reformen der GroKo mehr in Richtung Energiewende und weniger in die Richtung „Zukunftssicherung am Hindukusch“ und endlich mal ein neuen Militärhubschrauber, der sogar fliegen kann?!
Muss mal den gigantischen Schuldenberg der US-Amerikanischen Häuslebauer in meinem mREIT etwas abbauen 😉