…und das ist für eine Exportnation wie Deutschland wohl schon mal eine Ansage. Der deutsche Aussenhandel ist weiter eingebrochen und notiert auf dem tiefsten Stand seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland. Die Unternehmen verkauften Waren im Wert von 63,8 Milliarden Euro ins Ausland und damit 28,7 Prozent weniger als vor einem Jahr, wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte. Er sei aber nicht allein mit der weltweiten Wirtschaftskrise zu erklären, sondern auch mit dem starken Vergleichswert: Im April 2008 hatte der Exportumsatz mit 89,5 Milliarden Euro einen Rekordwert erreicht.
Wegen der weltweiten Nachfrageflaute rechnet der Exportverband BGA für 2009 mit einem Umsatzrückgang von bis zu 15 Prozent. Es wäre das erste Minus seit 1993 und das größte seit Gründung der Bundesrepublik 1949. Die Einfuhren sanken im April um 5,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Experten hatten ein Plus von 0,2 Prozent vorhergesagt. Insgesamt wurden Waren im Wert von 54,4 Milliarden Euro importiert. Das waren 22,9 Prozent weniger als im April 2008.
Experten zeigten sich enttäuscht von den Zahlen. „Dass es nun zu einem erneuten Einbruch kam, zeigt, dass die globale Wirtschaft noch nicht aus dem Tal der Tränen gekommen ist – das hat sich auch beim Auftragseingang gezeigt“, sagte Marco Bargel von der Postbank. Es werde „eine ganze Weile“ dauern, bis die Exporte in Deutschland wieder boomen und zu einem Wachstumsträger werden können. „Dafür sehe ich erst wieder Chancen am Jahresende.“ Nach Ansicht des Unicredit-Analysten Andreas Rees zeigen die Zahlen, dass man noch keine Entwarnung geben könne. „Die Frühindikatoren zeigen zwar schon nach oben, aber die harten Zahlen brauchen noch ein bisschen“