Das Ende der Unabhängigkeit der US Investmenthäuser

Das wars dann mit den großen unabhängigen Investmenthäusern dieser Welt, oder zumindest mit den amerikanischen! Die beiden letzten großen US Investmentbanken Goldman Sachs und Morgan Stanley werden zu ganz gewöhnlichen Geschäftsbanken umfunktioniert. Damit rücken sie unter die strenge Kontrolle der US-Notenbank Fed. Wenn jetzt noch die Ratingagenturen von der Bildflächer verschwinden, die ja eh kläglich versagt haben, und meistens nicht ganz uneigennützige Ratings vergeben haben könnte wieder deutliche Beruhigung in den Markt kommen.

Die Finanzkrise beendet damit die Geschichte der großen unabhängigen Investmentbanken der Wall Street in ihrer bisherigen Form. Zu Jahresbeginn gab es noch fünf von ihnen. Investmentbanken sind Spezialisten für lukrative Wertpapiergeschäfte aller Art sowie für Fusionen und Übernahmen von Firmen. Unter hohen Risiken erzielten sie oft enorme Gewinne, mit der Kreditkrise stürzten sie in große Schwierigkeiten, die meisten erlitten Milliardenverluste.

Der bisherige Branchenführer Goldman Sachs und die Nummer zwei Morgan Stanley unterliegen künftig den Kontrollen, Regeln und Kapitalanforderungen, die auch für andere Banken gelten. Bisher genossen sie weitgehende Freiheiten und konnten größere Risiken eingehen, weil sie keine Geschäfte für Jedermann wie etwa Girokonten anbieten.

3 Comments

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  3. decoien said:

    Ich sehe darin weniger eine historische Wende, wie das Handelsblatt, als einen geschickten Schachzug, der der Arterhaltung beider Institute dient. Denn nun brauchen sie sich nicht wie ihre verstorbenen Artgenossen übernehmen oder gar auslöschen lassen, sondern können sich selbst stabilere Institue einverleiben. Mit der Unterwerfung unter die Bankenregulierung bewegen sie sich außerdem in ein Gehege hinein, mit dem die Finanzaufsicht ohnehin die Investmentbanken umzäunt hätte. Mehr Regulierung mit mehr Transparenz, höheren Kapitalreserven und geringerer Risikoübernahme hätte den Fressbereich der Institute also sowieso eingeängt.

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